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Anaphylaxie

Bei einer Anaphylaxie, die auch als anaphylaktische Reaktion bezeichnet wird, handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems, die sich am ganzen Körper zeigt und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein kann. Eine Anaphylaxie tritt sehr plötzlich auf, zum Beispiel direkt nach dem Essen, einem Insektenstich oder der Einnahme von Medikamenten.

Jedes Jahr treten unter 100.000 Menschen schätzungsweise 7 bis 50 Anaphylaxien auf.

Was sind die Auslöser eines Anaphylaktischen Schocks?

Zu den häufigsten Ursachen von Anaphylaxien gehören:

Allergischer Schock nach Wespenstich
Insektenstiche
Allergischer Schock nach der Einnahme von Medikamenten
Medikamente
Allergischer Schock durch eine Lebensmittelallergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit
Nahrungsmittel

Medikamente, die Anaphylaxien auslösen können, sind zum Beispiel Schmerzmittel, Antibiotika oder lokale Betäubungsmittel. Zu den Nahrungsmitteln, die die Ursache einer anaphylaktischen Reaktion sein können, zählen Erdnuss, Haselnuss, Weizen, Kuhmilch, Hühnerei, Soja, Sellerie sowie Krusten- und Schalentiere. Bei Erwachsenen sind die meisten Anaphylaxien auf Insektengifte zurückzuführen, im Alter von 0 bis 17 Jahren auf Nahrungsmittel.

Seltene Auslöser von Anaphylaxien

Symptome von Anaphylaxien

Bei einer Anaphylaxie lösen Allergene die Produktion von bestimmten Antikörpern aus. In der Folge setzen Zellen des Immunsystems Histamin und andere Botenstoffe frei. Histamin erhöht z. B. die Durchlässigkeit und Dehnbarkeit kleiner Blutgefäße (Kapillaren), was einen Flüssigkeitsverlust aus dem Blut in das umliegende Gewebe zur Folge haben kann. Andere Botenstoffe können eine Verengung der Bronchien verursachen. Dies kann lokale Reaktionen (z. B. auf der Haut) und/oder Allgemeinreaktionen (z. B. im Herz-Kreislauf-System) nach sich ziehen. Je nach Schwere der Anaphylaxie wird diese in vier unterschiedliche Stadien eingeteilt, die von der lokalen Hautreaktion bis hin zum anaphylaktischen Schock und lebensbedrohlichem Organversagen reichen. 

Stadium Symptome
I - Haut: Juckreiz, Rötung, Schwellung, Nesselsucht
II - Haut: Juckreiz, Rötung, Schwellung, Nesselsucht
- Magen-Darm-Trakt: Übelkeit, Krämpfe, Erbrechen
- Atemwege: Nasenlaufen, Heiserkeit, Atemnot
- Herz-Kreislauf-System: Blutdruckabfall, beschleunigter Puls, Herzrhythmusstörung
III - Haut: Juckreiz, Rötung, Schwellung, Nesselsucht
- Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Darmentleerung
- Atemwege: Kehlkopfödem, Obstruktion der Atemwege (Bronchospasmus) sowie Sauerstoffmangel, der zu blauroter Verfärbung von Haut, Schleimhäuten, Lippen und Fingernägeln führen kann
- Herz-Kreislauf-System: Schock
IV - Haut: Juckreiz, Rötung, Schwellung, Nesselsucht
- Magen-Darm-Trakt: Erbrechen, Darmentleerung
- Atemwege: Atemstillstand
- Herz-Kreislauf-System: Herz-Kreislauf-Stillstand

Was ist bei Anaphylaxien zu tun?

Wenn es zu einer anaphylaktischen Reaktion kommt, ist es in jedem Fall sehr wichtig, dass du als Hilfeleistende:r Ruhe bewahrst und auch die Person, die sich im Schockzustand befindet, beruhigst. Lasse sie nicht unbeaufsichtigt. Zeigt sie Kreislaufsymptome, solltest du sie hinlegen. Leidet sie unter Atemnot, solltest du eine sitzende Position wählen. Bei Bewusstlosigkeit muss die Person in die stabile Seitenlage gebracht werden.

Bei einem allergischem Schock, auch Anaphylaxie genannt, muss unbedingt der Notarzt gerufen werden.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Anaphylaxie mit leichten Symptomen

  • Informiere den Notarzt unter 112 und weise direkt auf die vermutete Schocksituation hin.
  • Hilf dem Betroffenen bei der Einnahme von Antihistaminikum und Kortison. Notiere dir möglichst die verabreichte Menge.
  • Halte den Adrenalin-Autoinjektor (Pen) für den Fall bereit, dass sich Symptome einer schweren Anaphylaxie zeigen.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer schweren Anaphylaxie

  • Injiziere sofort den Adrenalin-Autoinjektor seitlich in den Oberschenkelmuskel und lagere den Betroffenen wie oben beschrieben.
  • Bei Atemnot: Verabreiche dem Betroffenen zwei Hübe Asthmaspray.
  • Verständige die Notärztin oder den Notarzt unter 112 und weise direkt auf die vermutete Schocksituation hin.
  • Hilf der:dem Betroffenen bei der Einnahme von Antihistaminikum und Kortison. Notiere dir möglichst die verabreichte Menge.
Was tun bei anaphylaktischem Schock? Erste Hilfe bei einer Anaphylaxie.

Das Notfallset bei Anaphylaxien

Was du benötigst, um bei einer Anaphylaxie Erste Hilfe leisten zu können, findest du im Notfallset. Dieses wird Patient:innen verschrieben, die eine Mastozytose (Anhäufung von sogenannten Mastzellen im Körper, die allergische Reaktionen im Körper auslösen können) haben, oder bereits eine Anaphylaxie durch den Kontakt mit einem nicht vermeidbaren Auslöser hatten.

Es enthält üblicherweise:

  • ein antiallergisches Mittel (Antihistaminikum)
  • ein Kortisonpräparat
  • einen Adrenalin-Autoinjektor
  • bei Asthmatiker:innen: einen inhalativen Bronchodilatator (Spray zur Linderung der Luftnot)

Ein Adrenalin-Autoinjektor kann auch unabhängig von einem Notfallset verschrieben werden, wenn

Wichtig!

Wer schon einmal eine allergische Allgemeinreaktion erlebt hat, die nicht örtlich begrenzt war, sollte mit seiner Ärztin oder seinem Arzt besprechen, ob die Verschreibung eines Notfallsets sinnvoll ist. Dieses solltest du dann immer bei dir tragen und die Hinweise zur korrekten Lagerung beachten. Überprüfe außerdem regelmäßig das Ablaufdatum der Medikamente und lasse sie dir rechtzeitig neu verordnen.

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